Titel: Die Sturmjäger von Aragon –
Magierlicht
Autor: Jenny-Mai Nuyen
Verlag: cbt
Erscheinungsdatum: 18. März 2013
Einband: Softcover
Seiten: 400
ISBN: 978-3-570307-28-1
Preis: 8,99 € [D]
Klappentext:
Im Lebendigen Land tobt ein
magischer Krieg ungeahnten Ausmaßes und die junge Sturmjägerin Hel gerät
zwischen alle Fronten. Denn die Magiergilde, in deren Auftrag sie auf
Dämonenjagd unterwegs ist, verdächtigt Hel, selbst den Untergang der Menschheit
herbeiführen zu wollen. Ihr Leben ist und Gefahr und im letzten Moment naht
Rettung – von Mercurin, dem Dämon mit den Augen voller Unendlichkeit, den sie
eigentlich bekämpfen muss ...
Einordnung:
- Feenlicht (Teil 1)
- Magierlicht (Teil 2)
Rezension:
Kann Spoiler bezüglich des
ersten Teils enthalten!
Der zweite Teil der Reihe
behandelt von Anfang an einen Wettlauf gegen die Zeit. Auch in diesem Band wird
die Geschichte wieder aus verschiedenen Perspektiven geschildert, sodass der
Leser schnell einen Eindruck davon bekommt, dass alle dasselbe Ziel verfolgen –
den Isen, der das Dämonenmädchen getötet hat. Wegen des Totenlichts, das er nun
trägt, hat er Kontakt zu uralten, körperlosen Wesen, die sich bemühen, ihn als
Marionette für ihren finsteren Plan zu benutzen. Gleichzeitig suchen Mercurin
und die beiden anderen Dämonen nach ihm, um ihm das Totenlicht zu entreißen.
Auch die Magierschaft, im Speziellen vertreten durch dieselben Gefährten wie im
ersten Teil, will ihn unbedingt finden und vernichten, um den Krieg gegen das
Alte Reich zu gewinnen. Außerdem wäre er nicht zuletzt für die Isen von
unsäglicher Bedeutung bei ihrem Aufstand gegen die Menschen.
Dementsprechend spannend
beginnt der erste Teil, denn es ist völlig offen, wie alles enden wird.
Nichtsdestotrotz wird auch hier schon deutlich, dass es immer schlecht ausgehen
wird, unabhängig davon, wer den Isen letztendlich erwischt. Jeder hat seinen
eigenen Plan mit dem Totenlicht, sodass sich die zahlreichen Verfolgergruppen
bald noch weiter aufspalten – die Dämonen kämpfen ohnehin gegeneinander und Hel
beginnt zu überlegen, wie sie verhindern kann, dass die Magierschaft sich das
Totenlicht unter den Nagel reißt, um damit dann vermutlich den Isenaufstand
niederzuschlagen.
Obwohl es auch im ersten Teil
schon einige Auseinandersetzungen gab, sind abgesehen vom Anfang nie wichtige
Charaktere ums Leben gekommen. Wer sie jedoch auch in diesem Band sicher wähnt,
sollte gewarnt sein. Lange Zeit verlaufen gefährliche Situationen glimpflich,
doch das ändert sich. Nachdem das Sterben der Charaktere einmal begonnen hat,
wird schnell deutlich, dass jeder in Gefahr schwebt. Der Leser kann also die
ganze Geschichte über um die Lieblinge bangen. Trotzdem hat mich kaum ein
Todesfall wirklich berührt, weil die Charaktere in diesem Buch nicht weniger
weit entfernt und greifbar sind als im vorherigen Teil.
Neben der Distanziertheit der Figuren
ist diesmal aber auch die Handlung nicht so richtig überzeugend. Über weite
Strecken ist das Buch gut durchdacht und spannend aufgebaut, doch dann
überschlagen sich die Ereignisse plötzlich und es wird so unrealistisch, dass
ich tatsächlich noch einmal zurück geblättert habe, weil ich dachte, ich hätte
versehentlich einige Seiten übersehen. Hatte ich aber nicht. Scheinbar ist der
Autorin kein sinnvoller Weg eingefallen, wie sie die aktuelle Handlung zum
gewünschten Ende bringen kann.
Das Ende an sich ist auch von
zwei Seiten zu betrachten. Einerseits ist es überraschend und gut gemacht. Alle
Handlungsstränge werden zusammen geführt und offene Details bekommen einen
Sinn. Auf der anderen Seite sind die Geschehnisse in der Summe dann doch ein
bisschen zu viel des Guten. Um so ein Friede-Freude-Eierkuchen Ende zu
schreiben, hat die Autorin eindeutig zu viele Charaktere sterben lassen.
Fazit:
Das Buch beginnt sehr
spannend. Verschiedene Gruppen und Charaktere verfolgen ein und dasselbe Ziel
und wollen dabei nicht nur schnell sein, sondern auch noch die Gegner aus dem
Weg räumen. So entsteht ein Wettlauf gegen die Zeit, bei dem es einige
Todesopfer gibt. Mitten in der Geschichte gibt es dann allerdings einen
plötzlichen und unrealistischen Sprung, um die Handlung auf das geplante Ende
des Buches auszurichten. Dieses Ende ist in seinen Einzelteilen dann gut
gemacht, in Summe jedoch viel zu übertrieben glücklich. Daher
bekommt „Magierlicht“ vier Schreibfedern von mir.
