Titel: Magie voller Tücken
Autor: S. P. Pepper
Verlag: Self-Publishing
Erscheinungsdatum: 17. August 2015
Einband: Softcover
Seiten: 324
ISBN: 978-1-515382-04-1
Preis: 9,99 € [D]
Klappentext:
Koruk sollte nicht hier sein.
Seine Anwesenheit kann den Menschen, denen er sein Leben verdankt,
Schwierigkeiten bereiten. Deshalb verstecken sie ihn in einer finsteren Kammer
vor Gefahren, über die sie ihm nichts verraten. Um sich zu schützen. Um ihn zu
schützen. So behaupten sie jedenfalls. Doch Koruks Zweifel wachsen. Was, wenn
sie ihn nicht aus Mitgefühl gerettet haben?
Einordnung:
Das Buch ist kein Teil einer
Reihe.
Rezension:
Zu Beginn ist die Geschichte
relativ oberflächlich und die Beschreibungen sind grob, da der Protagonist
Koruk mit einer schweren Verletzung im Bett liegt. Mehrere Wochen werden
einfach zusammengefasst, unterbrochen nur von wenigen genaueren Einblicken. In
diesen Einblicken stellt Koruk Fragen, auf die er keine Antworten bekommt,
macht sich Gedanken darüber, weshalb er nicht aus dem Fenster sehen darf, und
betont immer wieder, dass er sich wie in einem Gefängnis fühlt. Die Wochen
fliegen vorbei, ohne dass etwas passiert und ohne dass die Handlung wirklich greifbar
ist. Doch als Koruks Wunde, die wirklich ausreichend Zeit zum Heilen bekommen
hat, endlich zulässt, dass er das Bett verlässt, werden die Geschichte tiefer
und die Beschreibungen detailreicher. Die Handlung verlangsamt sich deutlich,
sodass der Leser dann in die Geschichte eintauchen kann.
Trotzdem ist das Buch von
Anfang spannend gemacht, denn genau wie Koruk hat auch der Leser schnell das
Gefühl, dass an der ganzen Situation irgendetwas nicht stimmt. Immer wieder
bekommt Koruk ausweichende Antworten und scheinbare Erklärungen, aber das
unterschwellige Gefühl, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, bleibt.
Auch im späteren Verlauf, als tatsächlich viele Geheimnisse der Stadt
aufgeklärt werden, geht die Spannung nicht verloren. Zwar weiß Koruk jetzt,
woran er grundsätzlich ist, doch dann wird er ohne jegliche Informationen auf
eine tödliche Jagd geschickt, in der auch er selbst immer wieder in brenzlige
Situationen gerät. Und er muss Dinge tun, die ihm nicht gefallen, weil er mehr
zu retten hat als sein eigenes Leben.
Besonders gefallen hat mir
außerdem die Art der Autorin, eine Geschichte zu erzählen. Sie hat sich und dem
Leser längere erklärende Abschnitte über die Welt, in der die Geschichte
spielt, komplett gespart. Der Leser wird von Anfang an so behandelt als wüsste
er über alle seltsamen und magische Dinge, die Geschichte und die Struktur der
Gesellschaft Bescheid. Erst nach und nach werden dann in kurzen Nebensätzen
oder einzelnen Dialogteilen, die aber eigentlich einen völlig anderen Inhalt
haben, Informationen über die Welt geliefert, die die Autorin konstruiert hat.
Meist fällt das jedoch gar nicht bewusst auf, weil es einfach nur beiläufige
Schnipsel sind, die in einen Streit eingebettet wurden. Am Ende der Geschichte
weiß der Leser dann tatsächlich alles über die Welt, die Gesellschaft und die
Magie. Aber dass ich das alles wusste, war für mich eine ganz selbstverständliche
Feststellung. Ich bin mir keiner Aha-Effekte oder expliziten Aufklärungsmomente
bewusst. Die Autorin hat es geschafft, die Erklärungen so in der Handlung zu verstecken,
dass sie gar nicht auffallen.
Darüber hinaus hat die Autorin
auch ein sehr gutes Gespür für die Überlegungen, die der Leser sich unweigerlich
während der Geschichte macht, und ein großes Talent, den Leser auf den Holzweg
zu führen. Immer wieder hatte ich das Gefühl, dass eine Entwicklung
vorhersehbar war und dann ist es auch tatsächlich so eingetreten, wie ich
vermutet habe. Doch jedes Mal, wenn ich „Ich wusste es!“ dachte, hat sich zwei
Sätze später herausgestellt, dass ich mich doch geirrt habe. Das beweist nicht
nur ein sehr gutes Gespür der Autorin, sondern erfrischt die Geschichte auch
jedes Mal wieder, da selbst das offensichtliche Ende dann irgendwie doch nicht
vorhersehbar war.
Fazit:
Der Anfang der Geschichte ist
wegen der oberflächlichen und groben Zusammenfassung mehrerer Wochen nicht
richtig greifbar. Doch nachdem die Geschichte einmal Schwung aufgenommen hat,
werden die Beschreibungen tiefer und detailreicher. Es baut sich Spannung auf,
die sich immer wieder wandelt und deshalb das ganze Buch über anhält. Dazu
trägt auch die Tatsache bei, dass die Autorin den Leser häufig auf den Holzweg
führt und die Geschichte damit unvorhersehbar macht. Außerdem hat die Autorin
alle Erklärungen geschickt in der Handlung versteckt, sodass der Leser am Ende
über alles informiert ist, ohne sich bewusst damit auseinander gesetzt zu
haben. Bis auf den Beginn hat mir „Magie voller Tücken“ gut gefallen, daher
vergebe ich vier Schreibfedern.

Ich bedanke mich bei der Autorin S. P. Pepper für das Rezensionsexemplar!
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