Titel: Die Chroniken des Magnus Bane
Autor: Cassandra Clare
Verlag: Arena Verlag
Erscheinungsdatum: 23. Juni 2014
Einband: Hardcover
Seiten: 555
ISBN: 978-3-401069-75-3
Preis: 18,99 € [D]
Klappentext:
Der
schillernde Oberste Hexenmeister von Brooklyn hat ein ereignisreiches Leben
hinter sich. Sei es die Französische Revolution in Paris, der Börsencrash von
New York oder das frühe London – Magnus war immer dabei und hatte seine
funkensprühenden Finger im Spiel. Keine Frage, dass es dabei auch manchmal
riskant wird für den vorlauten und lebenslustigen Draufgänger. Wenn man ewig
lebt, muss man sich schließlich die Zeit vertreiben, da kommt eine kleine
Romanze dann und wann gerade recht. Und wenn eine Situation doch mal zu heiß
wird, gibt es ja immer noch den alles verhüllenden Zauberglanz.
Einordnung:
Das
Buch ist kein Teil einer Reihe, spielt aber im Schattenjäger-Universum von
Cassandra Clare und führt einige erwähnte Szenen genauer aus.
Rezension:
Kann
Spoiler bezüglich der anderen Bücher des Schattenjäger-Universums enthalten
(Chroniken der Unterwelt und Chroniken der Schattenjäger)!
Das
Buch enthält zehn Kurzgeschichten, die alle in Verbindung zu den Chroniken der
Unterwelt oder den Chroniken der Schattenjäger stehen, wenn auch manchmal nur
durch winzige Details. Der Leser erfährt beispielsweise mehr über die
mysteriösen Geschehnisse in Peru, die nicht einmal Jace über die Lippen bringt,
wie Magnus die französische Königin kennengelernt hat, zu welchem Anlass die
Schattenjäger das Geschirr, das von Schattenweltlern berührt wurde, direkt in
den Müll befördert haben, wie Raphael zum Vampir wurde, wie die Beziehung
zwischen Magnus und Camille begann und endete, und natürlich wie das erste Date
von Magnus und Alec abgelaufen ist. Damit eignet sich das Buch eher für Leser,
die die Chroniken der Unterwelt schon gelesen haben, denn sonst wirkt diese
Kurzgeschichtensammlung willkürlich zusammengewürfelt und zusammenhangslos. Außerdem
enthält fast jede Geschichte mindestens einen Spoiler. Mir als Fan der
Chroniken der Unterwelt hat es aber gefallen, zu einigen Details noch nähere
Informationen zu bekommen.
So
wie die Jahrhunderte wechseln auch die Emotionen und die Spannung zwischen den
Kurzgeschichten. Während ich die erste Geschichte („Was geschah tatsächlich in
Peru?“) gelesen habe, bin ich mehrfach in schallendes Gelächter ausgebrochen. In
jungen Jahren war Magnus wirklich ein amüsanter Regelbrecher, der seine Grenzen
nicht kannte oder sie absichtlich ständig überschritten hat. Hinein gemischt in
den Witz hat sich ein wenig bittersüßer Schmerz, wann immer Magnus von einem
oder einer seiner zahlreichen Geliebten das Herz gebrochen wurde. Obwohl ich
Malec liebe, hat mich das immer etwas traurig gemacht, denn Magnus‘ Gefühle
werden schnell deutlich, auch wenn er sie zu überspielen versucht. Andere Geschichten
sind dagegen sehr spannend, denn es tauchen immer wieder sympathische Charaktere
auf, bei denen anders als bei Magnus, Raphael oder Camille nicht von Anfang an
klar ist, dass sie die Ereignisse überleben werden.
Fast
allen Geschichten gemein war aber, dass sie mich etwas frustriert
zurückgelassen haben. Die Kurzgeschichten sind immer nur Ausschnitte aus Magnus‘
Leben, sodass die Monate und Jahre davor und danach natürlich nicht beschrieben
werden. Damit werden auch die Geschichten der Charaktere, die Magnus trifft,
nur für einen kurzen Augenblick beleuchtet, bis Magnus sich nicht länger damit
auseinander setzen möchte. Wann immer Magnus beschließt, weiter zu ziehen oder
mit einer Sache abzuschließen, endet die Erzählung genau an dieser Stelle. Dabei
bleiben viele Fragen, die ich mir gestellt habe, und Details, über die ich gerne
mehr erfahren hätte, offen. Während ich das bei den meisten Geschichten noch
nachvollziehen kann, da Magnus schließlich der Erzähler ist, hat mich das
gerade bei der ersten Geschichte wirklich frustriert. Es wird über mehrere
Jahre hinweg berichtet, welche fragwürdigen Erlebnisse Magnus in Peru hat, doch
die Frage, warum er von dort verbannt wurde, wird bis zum Schluss nicht
beantwortet. Das hätte nach 60 Seiten Alkohol, Party und Gesetzesbruch ruhig
auch noch kurz erwähnt werden können.
Fazit:
Das
Buch greift zehn in den anderen Büchern des Schattenjäger-Universums erwähnte
Details auf und führt sie weiter aus. Damit ist es eher für Leser geeignet, die
diese anderen Bücher schon gelesen haben, damit die Zusammenhänge verstanden
und Spoiler vermieden werden. Ich habe die anderen Bücher schon gelesen und
fand die zusätzlichen Details und Informationen daher sehr interessant. Die
Kurzgeschichten spielen verteilt über die Jahrhunderte, die Magnus schon lebt,
und wecken verschiedenste Emotionen, da sie mal lustig, mal traurig und mal
spannend sind. Mich hat es lediglich etwas frustriert, dass es immer nur
Ausschnitte aus Magnus‘ Leben und damit auch nur Ausschnitte aus dem Leben
anderer Charaktere sind, sodass viele interessante Fragen offen bleiben. Daher
bekommt „Die Chroniken des Magnus Bane“ insgesamt vier Schreibfedern.