Titel:
Der Monsterjäger und die Prinzessin der Dämmerung
Autor:
Michael Karner
Verlag:
Self-Publishing
Erscheinungsdatum:
01. Mai 2017
Einband:
eBook
Seiten:
330
ISBN:
978-1-520722-61-0
Preis:
3,99 € [D]
Klappentext:
Praya
ist die Prinzessin des Juwels der Wüste, doch etwas ist besonders an
ihr. Um ihre ewige Jugend zu bewahren, wurde sie in einen Tiefschlaf
versetzt. Als der junge, ehrgeizige Monsterjäger Ducarte und ein
friedfertiger Kung-Fu-Mönch mit dubioser Vergangenheit zu ihrer
Rettung auftauchen, verfolgt jeder seine eigenen geheimen Pläne.
Doch jemand will der Prinzessin das Leben rauben. Das ungleiche Trio
muss sich zusammenschließen, um eine Flucht über drei Kontinente
anzutreten. Von der sengenden Wüste, zu frostbefallenen Wäldern,
gelangen sie auf die Spur ihrer Verfolger. Doch je mehr sie die
Verschwörung aufdecken, desto eher gerät ihre Heimat in Gefahr. Als
ein vermeintlicher Verbündeter die Helden unerwartet in die Arme des
übermächtigen Feindes treibt, ist der einzige Ausweg, sich ihm zu
stellen. Denn Praya erinnert sich langsam an ihre magischen Kräfte.
Ihre Familie hielt sie noch aus einem anderen Grund gefangen ...
Einordnung:
Das
Buch ist kein Teil einer Reihe.
Rezension:
Mit
der Geschichte habe ich mich leider ziemlich schwer getan. Ich
versuche immer noch, einen Überblick zu bekommen und den Sinn zu
verstehen, aber ich habe das Gefühl, als würde ich mir einen Knoten
ins Gehirn denken. Das ganze Buch ist für mich bis zum Schluss nicht
so richtig greifbar geworden – weder die Charaktere noch das
Setting noch die Handlung. Insbesondere Setting und Handlung haben
dafür gesorgt, dass ich ständig ins Schwimmen geraten bin und nie
so genau wusste, woran ich denn jetzt eigentlich bin.
Die
wichtigsten Charaktere des Buches sind Prinzessin Praya, Mönch
Chauhan und Monsterjäger Ducarte. Sie fliehen gemeinsam vor den
Attentätern, die Praya das Leben nehmen wollten, und durchqueren
dabei die halbe Welt. Leider bleiben sie alle trotz der vielen
Handlung sehr blass und haben kaum Persönlichkeit. Es hat fast bis
zur Mitte des Buches gedauert, bis ich mir merken konnte, dass der
Erzähler Ducarte heißt und nicht „Ich“. Sie alle geben kaum
etwas von ihrer Vergangenheit Preis und wenn sie doch einmal darüber
sprechen, dann in kurzen, mysteriösen Aussagen, mit denen ich
überhaupt nichts anfangen konnte. Außerdem scheinen sie keinerlei
Emotionen zu haben und transportieren dementsprechend auch keine zum
Leser. Praya beispielsweise hat keine Angst, als sie unerwartet aus
ihrem Tiefschlaf gerissen wird und mitten in einem Kampf landet. Auch
zucken weder sie noch ihre Begleiter mit der Wimper, als sie einen
mehrere Dutzend Meter hohen Wasserfall herunter springen müssen. Als
Prayas Leben in Gefahr ist, wird sieht sie zwar kurz „beunruhigt“
aus, mehr Emotionen sind ihr aber nicht zu entlocken. Gleiches gilt
auch für ihre Begleiter. Nicht einmal die Gefühle des Erzählers
Ducarte werden dem Leser mitgeteilt. Alle drei Charaktere sind so
tiefenentspannt, dass mich die Stimmung nicht mitreißen konnte, weil
überhaupt keine aufkam.
Hinzu
kommen unverständliche oder unglaubwürdige Motivationen der
Charaktere. Bis zum Schluss habe ich nicht verstanden, warum Praya
ohne zu zögern mit zwei fremden Männern aus dem Fenster springt und
nicht nur die Stadt, sondern gleich auch noch den Kontinent verlässt.
Sie zögert nie, sie hinterfragt nie, als wäre das alles
abgesprochen gewesen. Aus welchem Grund der Mönch in ihrem Zimmer
aufgetaucht ist, welche Ziele er eigentlich verfolgt hat und warum er
eine Allianz mit Ducarte gebildet hat, ist mir leider auch immer noch unklar. Etwas deutlicher werden Ducartes Absichten
formuliert, immerhin ist er der Erzähler. Aber auch bei ihm verstehe
ich nicht, warum er den Mönch nicht ausgeschaltet, sondern sich –
in meinen Augen vollkommen unnötig – mit ihm verbündet hat.
Außerdem hatte ich, als das erste Mal erwähnt wird, warum er hinter
der Prinzessin her ist, die Hoffnung, dass das ein Witz war. Leider
stellt sich irgendwann heraus, dass dieses absurde Ziel, das in
keinster Weise erklärt wird, tatsächlich sein Ernst ist.
Ähnlich
wie mit den Charakteren ging es mir auch mit der Welt, die der Autor
sich ausgedacht hat. Für mich wurde dabei an den falschen Stellen
ins Detail gegangen, denn wie genau eine Burg aufgebaut ist und
welche Räume es dort gibt, hilft mir nicht dabei, der Geschichte zu
folgen, wenn ich nicht einmal weiß, in welchem Land die Charaktere
sich gerade befinden. Die Länder, Städte, Bevölkerungsgruppen und
Kontinente werden aber immer nur kurz genannt oder so grob
beschrieben, sodass ich mir nicht wirklich etwas darunter vorstellen
konnte. Die Flut an Namen konnte ich mir beim besten Willen nicht
merken, da das Trio auf der Flucht immer nur kurz an einem Ort
verweilt und dann schon ins nächste Land reist, wo es andere Städte
und Bevölkerungsgruppen gibt. Ich bin nicht einmal sicher, ob das
wirklich alles unterschiedliche Regionen und Menschen waren oder ob
die Charaktere nicht einfach verschiedene Namen für ein und dasselbe
verwenden. Eine Karte hätte mir da vielleicht weitergeholfen, denn
ich habe ziemlich schnell den Faden verloren, wo die Charaktere
gerade sind. Die Erklärungen waren einfach zu kurz, um irgendetwas
verstehen zu können, sodass ich absolut keinen Schimmer habe, wie
die Welt eigentlich aussieht.
Die
größten Schwierigkeiten hat mir beim Lesen jedoch die Tatsache
bereitet, dass ich das Gefühl hatte, nur das halbe Buch vor mir zu
haben. Immer wieder finden sich Sprünge in der Handlung oder in
Ducartes Gedanken, die mich völlig verwirrt haben. Ich hatte ständig
das Gefühl, irgendetwas verpasst zu haben. Beispielsweise gehen sie
in eine Stadt, um den Auftraggeber ihrer Verfolger zu finden, aber
plötzlich findet eine große Versammlung mit Vertretern vieler
Gruppierungen statt, an der sie natürlich teilnehmen. Die komplette
Erklärung, wann und warum sie ihren Plan geändert haben und was sie
damit bezwecken, fehlt. Und solche Szenen gibt es leider zu Hauf. Ich
war so sehr damit beschäftigt, mir ständig Fragen zu stellen wie
„Wie kommen sie da jetzt plötzlich hin?“ oder „Wie haben sie
dies jetzt gemacht?“ oder „Warum machen sie denn jetzt plötzlich
jenes?“, dass ich keine Kapazitäten übrig hatte, um Gefallen an
der Geschichte zu finden. Es ist, als wären die Handlungen und die
Dialoge der Geschichte jedes Mal weiter gelaufen, wenn ich das Lesen
unterbrochen habe, sodass ich erst an einer späteren Stelle wieder
einsteigen konnte, obwohl ich ja eigentlich direkt den folgenden Satz
gelesen habe. So viele Dinge wurden mir als Leser nicht mitgeteilt,
dass ich die (erfolglosen) Versuche, der Geschichte zu folgen, als
extrem ermüdend empfunden habe.
Fazit:
Das
Buch war leider überhaupt nichts für mich. Die Charaktere sind
blass und haben kaum Persönlichkeit, sodass ich mir nicht einmal den
Namen des Erzählers merken konnte. Außerdem empfinden und
transportieren sie keinerlei Emotionen und ihre Motive und Ziele sind
unklar bis unglaubwürdig. In der Welt habe ich mich bis zum Schluss
nicht zurecht gefunden und konnte der Reise damit nicht folgen. Die
unendlich vielen Namen für Städte, Länder und Bevölkerungsgruppen
kombiniert mit sehr kurzen oder gar keinen Erklärungen dazu haben
mich mehr verwirrt als erleuchtet. Der Handlung selbst konnte ich
auch nicht folgen, weil ich ständig das Gefühl hatte, dass Teile
fehlten. Gedankengänge, Dialoge und Handlung sprangen ohne roten
Faden herum. Da mich „Der Monsterjäger und die Prinzessin der
Dämmerung“ ermüdet, verwirrt und mit jeder Menge Fragezeichen im
Gesicht zurücklässt, kann ich nicht mehr als eine Schreibfeder
vergeben.
Ich bedanke mich trotzdem bei Autor Michael Karner für das Rezensionsexemplar.
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