Titel:
More happy than not
Autor:
Adam Silvera
Verlag:
Soho Teen
Erscheinungsdatum:
26. April 2016
Einband:
Softcover
Seiten:
293
ISBN:
978-1-616956-77-6
Preis:
10,49 € [D]
Klappentext:
Sixteen-year-old
Aaron Soto is struggling to find happiness after a family tragedy
leaves him reeling. He's slowly remembering what happiness might feel
like this summer with the support of his girlfriend Genevieve, but
it's his new best friend, Thomas, who really gets Aaron to open up
about his past and confront his future. As Thomas and Aaron get
closer, Aaron discovers things about himself that threaten to shatter
his newfound contentment. A revolutionary memory-alteration
procedure, courtesy of the Leteo Institute, might be the way to
straighten himself out. But what if it means forgetting who he truly
is?
Einordnung:
Das
Buch ist kein Teil einer Reihe.
Rezension:
Wow,
was für ein Buch. Es ist wahnsinnig tiefgründig, ohne dabei die
Handlung aus den Augen zu verlieren. Es hat mich zum Lachen
gebracht, während ich eigentlich noch geweint habe. Ich bin
voller Hoffnung verzweifelt. Und ich liebe das blöde Ende. „Silvera
managed to leave me smiling after totally breaking my heart“, sagt
Becky Albertalli (Autorin von „Simon vs. The Homo Sapiens Agenda“,
dt. „Nur drei Worte“) über das Buch. Da kann ich ihr nur absolut
zustimmen. Diese Achterbahnfahrt der Gefühle hat mich völlig
fertig gemacht, aber ich liebe das Buch.
Ein
Aspekt, der mich vom ersten Moment an gepackt hat, ist der
Erzählstil. Ich hatte das Buch kaum angefangen, da musste ich schon
über die ersten Wortwitze lachen. Ich-Erzähler Aaron teilt
meinen Humor, weswegen er mir ziemlich schnell sympathisch war. Aber
auch abgesehen von gelungenen Wortwitzen ist das Buch angenehm zu
lesen. Obwohl Aaron ein sechszehnjähriger Junge ist, der nicht
gerade aus den besten Verhältnissen stammt, erzählt er seine
Geschichte in anständigem Englisch. Nur wenn er sich aufregt,
baut er manchmal vor jedem Substantiv und vor der Hälfte der Verben
das Wort 'fucking' ein, aber das passt immer absolut in die Szene
und hält auch nie länger als eine halbe Seite an. Außerdem
benutzen er und seine Freunde häufig den Ausdruck „No homo“,
aber in Anbetracht der LGBTQ+ Thematik des Buches ist das schon
wieder witzig. Abgesehen von diesen kleinen, passend
verwendeten Details hat der Autor darauf verzichtet, Aaron in
nervtötender Jugendsprache erzählen zu lassen. So hat das Lesen
Spaß gemacht.
Begeistert
hat mich außerdem die Entwicklung der Geschichte. Während der
ersten Hälfte des Buches dachte ich, ich hätte die Geschichte
durchschaut und wüsste, womit ich noch rechnen muss. Der Klappentext
scheint ja auch nicht gerade uneindeutig zu sein. Aber dann bin ich
in der Mitte des Buches angekommen und mir wurde klar: Ich wusste
überhaupt nichts. Ich hatte, ehrlich gesagt, nicht damit
gerechnet, dass das Buch überhaupt eine überraschende Wendung
haben würde, und schon gar nicht damit, in welche Richtung diese
gehen würde. Das hat der Autor wirklich richtig genial gemacht.
Ab diesem Zeitpunkt war das Buch ganz anders als erwartet. Die
Handlung war überhaupt nicht mehr vorhersehbar. Hinweise auf
zukünftige Ereignisse waren geschickt im Text versteckt und im
Nachhinein doch offensichtlich. Das Buch ist aber trotz aller
Wendungen aus beiden Perspektiven (unwissend beim Lesen und
aufgeklärt am Ende) absolut schlüssig, sinnig und packend.
Im Grunde war jede Seite zweimal eine Überraschung – einmal durch
die Unvorhersehbarkeit während des Lesens und einmal durch die
unerwartete Erklärung, welche Bedeutung die Szene eigentlich
wirklich hat. Das hat mich so mitgerissen, dass ich gar nicht
mehr aufhören konnte zu lesen.
Fazit:
Das
Buch hat mich in jeder Hinsicht absolut überzeugt. Der Erzählstil
ist sehr angenehm, flüssig zu lesen und die Wortwitze sind lustig.
Die Handlung ist kein Stück vorhersehbar, denn die Geschichte läuft
auf zwei Ebenen ab: Überraschungen während des Lesens und
nochmalige Überraschung, wenn die eigentliche Bedeutung der Szene
offenbart wird. Das war wirklich packend. Außerdem hat mich das Buch
auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitgenommen, nach der ich selbst
die Aspekte, die ich hasse, absolut liebe. „More happy than not“
hat mich genau so hinterlassen, nämlich more happy than not, und
bekommt dafür alle fünf Schreibfedern.
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