Titel:
Koch zum Frühstück
Autor:
Rona Cole
Verlag:
Cursed
Erscheinungsdatum:
10. September 2012
Einband:
Softcover
Seiten:
563
ISBN:
978-3-942451-16-1
Preis:
9,95 € [D]

Kulinarische
Höchstleistung ist das Einzige, was im Leben von Sternekoch David
Klein eine Rolle spielt. Als gefeierter Shootingstar verblasst neben
seinem Perfektionismus alles andere – auch das zunehmende Kriseln
in seiner Beziehung, um die er sich ohnehin kaum bemüht. Und
plötzlich hat David noch ein ganz anderes Problem: etwa einen Meter
groß und sicher keiner der Sterne, die er normalerweise für
erstrebenswert hält ...

Das
Buch ist kein Teil einer Reihe.

„Wo
bleibt die beschissene Seezunge?“
(Seite 7)
(Seite 7)

Mit
dem Anfang des Buches hatte ich einige Probleme, weil Protagonist
David wirklich ein Arschloch ist, um mal die Ausdrucksweise der
Menschen zu nutzen, die öfter mit ihm zu tun haben. Er war einfach
extrem unsympathisch. Da er die Hälfte der Handlung erzählt
und auch noch im Prolog damit beginnt, war besonders der Einstieg
schwierig. Das ändert sich dann im Laufe der Zeit aber zum
Glück, da er durchaus auch seine sanfte Seite hat. Seine verschämten
Zärtlichkeiten und die versteckten liebevollen
Verhaltensweisen gegenüber der kleinen Stella beispielsweise haben
mir sehr gefallen. Damit hat auch er ziemlich schnell mein Herz
erobert.
Auch
die Handlung hat mich positiv überrascht. Die Geschichte bedient
schon einige Klischees, aber die Umsetzung ist nicht kitschig,
sondern so trocken, dass es zum Teil gar nicht wirklich auffällt.
Das liegt vor allem daran, dass die Autorin wunderbar recherchiert
hat – oder zumindest den Eindruck erweckt. Ich kenne mich mit dem
Kochen nicht aus, aber die Beschreibungen seiner Arbeit, die David
liefert, lesen sich realistisch. Das gilt genauso für andere
Aspekte wie beispielsweise Fragen des Sorge- und Adoptionsrechts. Die
Geschichte liest sich authentisch, nicht geschönt und auch nicht
zurecht gebogen, um alle glücklich und zufrieden zu stellen.
Noch
besser hat mir die Liebesgeschichte gefallen, denn sie ist wirklich
sehr, sehr langsam. Obwohl David und Florian vom ersten Moment
an Gefallen aneinander finden, sind sie sich der Tatsache bewusst,
dass sie beide in Beziehungen leben. Sie können die körperliche
Anziehung nicht leugnen, halten sich nicht zuletzt wegen ihrer sehr
unterschiedlichen Lebensvorstellungen zurück. Das schafft eine Menge
Situationen, in denen es ordentlich knistert. Die Spannung
zwischen ihnen, die deutlich zu spüren war, macht einen besonderen
Reiz dieses Buches aus. Die Autorin hat sich sehr viel Zeit damit
gelassen, diese Spannung zu lösen – so viel, dass ich beinahe
schon ungeduldig geworden bin vor lauter Aufregung. Diese
Geduld ist in dem Genre wirklich selten und hat mir sehr gut
gefallen. Das war viel nervenaufreibender und kribbelnder als
die folgenden Sexszenen.

Mit
dem Einstieg hatte ich ein wenig Probleme, weil David, der erste
Erzähler, mir wirklich unsympathisch war. Sobald er die Küche
verlassen hatte, ist er mir aber auch ans Herz gewachsen. Positiv
überrascht war ich von der gut recherchierten Handlung. Alles liest
sich authentisch und nicht gestellt. Es werden durchaus bekannte
Elemente verarbeitet, aber ohne jeglichen Kitsch, sondern auf
nüchterner, realistischer Ebene. Darüber hinaus ist die
Liebesgeschichte sehr gelungen. Sie entwickelt sich langsam, es gibt
viele Momente von knisternder Spannung und kribbelnder Aufregung.
„Koch zum Frühstück“ ist ein wirklich tolles Buch und bekommt
dafür vier Schreibfedern.