![]() |
zum Verlag |
Titel:
Moon Chosen – Gefährten einer neuen Welt
Autor:
P. C. Cast
Verlag:
Fischer
Erscheinungsdatum:
21. September 2017
Einband:
Hardcover
Seiten:
700
ISBN:
978-3-841440-14-3
Preis:
19,99 € [D]
KlappentextMari gehört zum Stamm der Erdwanderer und ist die Tochter der Mondfrau ihres Clans, Erbin der einzigartigen Heilkräfte ihrer Mutter. Es ist ihre Bestimmung, einmal ihren Platz einzunehmen und die Frauen und Männer des Stammes regelmäßig vom Nachtfieber zu reinigen. Doch sie birgt ein Geheimnis. Und sie fühlt sich noch nicht bereit, ihrem Schicksal zu folgen.Als ein todbringender Angriff ihre Welt aus den Angeln hebt, enthüllt Mari die Macht ihrer Fähigkeiten und entschließt sich, ihr Volk zu retten. Ihr läuft ein Hund zu, der ihr nicht mehr von der Seite weicht. Ihr neuer Begleiter wird allerdings schon gesucht – von ihren Feinden.Als Mari dem Sohn des Anführers, Nik, begegnet, verspürt sie ein zuvor nie gekanntes Gefühl. Sie bricht die Gesetze des Clans und verbündet sich mit ihm, um die Kräfte zu besiegen, die sie alle zu zerstören drohen.Einordnung- Gefährten einer neuen Welt (Teil 1)
- weitere Teile werden folgen
Erster Satz'Ansteckendes Frauengelächter hallte durch den warmen, gemütlichen Bau.'(Seite 7)
Rezension
Als
ich das Buch das erste Mal zur Seite gelegt habe, weil ich keine
Lust mehr hatte, es weiter zu lesen, war ich auf Seite 35. Ich
denke, das macht schon gut deutlich, was für ein Kampf es war,
dieses Buch zu beendet. Die beiden Male, die ich das Buch tatsächlich
absichtlich pausiert habe, hat Protagonistin Mari zu verantworten.
Generell wird die Geschichte in drei Handlungssträngen geschildert,
aber hauptsächlich dreht sie sich um Mari, die daher auch viele
Kapitel erzählt. Angeblich soll sie 18 Jahre alt sein, aber sie
benimmt sich wie ein höchstens zehnjähriges, quengeliges,
trotziges Mädchen, manchmal sogar eher wie ein Kleinkind. Ihre
unreife Sprache, das in unendlich vielen Sätzen im Dialog
sowie im Erzähltext eingebaute Wort „Mama“, ihre kindliche
Sprunghaftigkeit und ihr trotziges Verhalten in
Kombination mit ihrer überbeschützenden Helikopter-Mutter haben sie
zu einer so anstrengenden Figur gemacht, dass meine Nerven
nach dem zweiten Kapitel bereits blank lagen.
Dieses
Verhalten hat sich eine ganze Weile nicht geändert. Es ist eher noch
schlimmer geworden. Am Höhepunkt ihres trotzigen Verhaltens
hatte ich zum zweiten Mal keine Lust mehr auf das Buch. Zum diesem
Zeitpunkt weigert sich Mari aus purer Aufmüpfigkeit, ihrem
Clan mit ihren einzigartigen Heilkräften zu helfen. Während die
Menschen ihres Clan qualvoll leiden, tanzt Mari glücklich und
entspannt ihren Namen im Mondlicht. Da konnte ich wirklich nur den
Kopf schütteln. Zwar wird sie zum Ende des ersten Bandes
erwachsener, allerdings passiert das unbegründet und mit
einem Fingerschnippen, sodass dieser Wandel dann auch nichts mehr
herausreißen konnte. Zum Glück wurden immer wieder einige Kapitel
aus der Perspektive des Gefährten Nik geschildert, sodass ich beim
Lesen manchmal Pause von der fürchterlichen Protagonistin
hatte.
Leider
fand ich die Welt, die die Autorin sich ausgedacht hat, und ihre
Implementierung in die Geschichte ebenfalls misslungen. Alle
Informationen über den kleinen Ausschnitt der Welt, in dem die
Geschichte spielt, sind in die ersten Kapitel gestopft. Es
werden drei Clans aus drei unterschiedlichen Stämmen vorgestellt mit
ihren Stärken und Schwächen, mit ihrer Religion und
Gesellschaftsstruktur, mit wichtigen Figuren und Krankheiten. Als
hätte die Autorin die Steckbriefe in ganzen Sätzen formuliert.
Dadurch ist der Anfang des Buches dermaßen mit
unzusammenhängenden Informationen überladen, dass ich einfach
nur verwirrt war. Nach diesen ersten Kapiteln hatte sich die
Vorstellung der Welt dann allerdings vollständig erledigt. Es wurde
nichts weiter ausgeführt und über den Tellerrand hinausgeschaut
wird nur in zwei Nebensätzen. Die ganze Welt wirkte total
unausgereift, weil bis zum Ende dieses ersten Bandes, was
immerhin 700 Seiten sind, keine einzige Erklärung geliefert
wurde. Aspekte wie das mysteriöse Nachtfieber der Erdwanderer werden
wieder und wieder und wieder angesprochen, aber es gibt nicht einmal
einen Ansatz zur Erklärung, was das eigentlich ist.
Diese
fehlenden Erklärungen sind insbesondere auch deshalb problematisch,
weil die Autorin versucht hat, die Fantasygeschichte in ein
dystopisches Setting zu stopfen. Schon in den ersten Kapiteln
wird erklärt, wie die Sonne sämtliche technologische
Errungenschaften zerstört hat, sodass sich die Menschen in die
Wälder zurückziehen und ein naturverbundenes Leben beginnen
mussten, um zu überleben. Zu diesem dystopischen Setting passen aber
weder die merkwürdigen Krankheiten noch die mutierten Tiere noch die
geradezu magischen Fähigkeiten noch die ganzen anderen
Fantasyaspekte. Da die Autorin sich sämtliche Erklärungen für
diese Aspekte gespart hat, wirkt die Welt unrealistisch,
unglaubwürdig und inkonsistent.
Neben
der Protagonistin und der Welt gab es aber auch noch viele andere
Dinge, mit denen ich Schwierigkeiten hatte. Unter anderem gehört
dazu die fehlende Geschwindigkeit der Handlung. Nachdem die
ersten Kapitel mit Informationen voll gestopft waren, ist die
Handlung schnell abgeflacht. Hin und wieder gab es spannende,
stringente Handlungsabläufe, aber die wurden meist nur kurz im
Nebensatz angerissen. Dazwischen drehte sich die Geschichte im Kreis
und kam einfach nicht vom Fleck.
Ich habe mich zwischenzeitlich wirklich gelangweilt. Das
änderte sich erst spät in der zweiten Hälfte, als sich die
Handlungsstränge langsam verbunden haben. Die 450 Seiten Anlaufzeit,
die das Buch bis dahin gebraucht hat, waren aber echt langatmig.
Außerdem
war an vielen Stellen die Handlung vorhersehbar. Die Autorin
hat jedes Mal mit ziemlich deutlichen Hinweisen verraten, was als
nächstes passieren würde, wenn es nicht auch so schon
offensichtlich war. Da die Ereignisse dann leider auch nicht
packend erzählt wurden, hat das dem Buch eine Menge Spannung
genommen. Das einzige Mal, das die Autorin mich wirklich überraschen
konnte, hat sie den Moment gleich wieder zunichte gemacht, indem sie
genau die gleiche Szene mit den gleichen Personen am gleichen Ort
direkt im Anschluss noch einmal geschrieben und dabei das
vorhersehbare Ereignis hat eintreten lassen.
Nachdem
sich die Geschichte eigentlich immer weiter gesteigert hatte, war das
Ende dann wieder sehr schwach. Die Handlung hat sich
weiter aufgeschaukelt, die Spannung ist gestiegen und die Dramatik
hat zugenommen. Und dann wirkte es, als hätte die Autorin sich in
einer Sackgasse wiedergefunden, und um die Situation lösen zu
können, musste sie irgendein göttliches Wesen erscheinen lassen.
Damit ist die Spannung einfach verpufft. Die Hälfte des
Endes, die nicht Spannung, sondern Liebesgeschichte war, war da
leider auch nicht überzeugender. Das Buch ist wirklich dick, aber
trotzdem hat die Autorin die obligatorische Instant-Liebe
benutzt, bei der die Charaktere schon beim zweiten Treffen wissen,
dass sie unsterblich ineinander verliebt sind und den Rest ihres
Lebens miteinander verbringen wollen. So war die Liebesgeschichte
leider völlig unnötig.
Fazit
Es
war ein Kampf, dieses Buch zu beenden. Einer der Erzähler, Nik, war
mir sympathisch. Außerdem gab es hin und wieder spannende Stellen,
die insbesondere zum Ende hin auch häufiger wurden. Sonst habe ich
leider nur Negatives zu berichten. Protagonistin Mari war einfach
fürchterlich, zweimal hätte ich das Buch beinahe abgebrochen, die
ersten Kapitel waren völlig konfus und mit Informationen überladen,
mehrfach kommt die Handlung nicht vom Fleck, die Fantasygeschichte im
dystopischen Setting ist unglaubwürdig, die gesamte Welt wirkt
unausgereift, es gibt keine Erklärungen, oftmals ist die Handlung
vorhersehbar, das Ende ist schwach und die obligatorische
Instant-Liebe unrealistisch. „Moon Chosen: Gefährten einer neuen
Welt“ wirkte eher wie ein vorläufiges, konfuses, unausgereiftes
Manuskript und bekommt daher nur zwei Schreibfedern.

Ich bedanke mich beim Fischer Verlag und bei Lovelybooks für das Rezensionsexemplar.
Hallo:)
AntwortenLöschenich bin gerade auf Deinen Blog gestoßen und finde ihn richtig schön:)
schade das Dir dieses Buch nicht so gut gefallen hat, aber ich bin mir sicher, es werden bald wieder bessere Lesestunden auf Dich zukommen:)
Da mir Dein Schreibstil gefällt, lasse ich mal ein Abo da und würde mich sehr freuen, wenn Du mal bei mir vorbeischaust auf einen Gegenbesuch!
Mach weiter so.
http://www.printbalance.blogspot.de
Liebste Grüße
Andrea
Hey Andrea,
Löschenherzlich Willkommen! Und vielen Dank. ;)
Ich denke auch, dass ich demnächst wieder Bücher lesen werde, die mir mehr zusagen. Es gibt so ein paar Autorin, wie Rick Riordan, die einfach nie enttäuschen, sodass ich im Zweifelsfall ein Buch von ihnen einschiebe, wenn es zu schlimm wird. :D
Liebe Grüße zurück,
Jenny
Interessant wie unterschiedlich die Meinungen zu diesem Buch sind. Mir hat es total gut gefallen. Ich habe Dich unter meiner Rezension verlinkt. Ich hoffe das ist Ok für Dich!
AntwortenLöschenhttps://lieblingsleseplatz.wordpress.com/2017/09/27/moonchosen/
Liebe Grüße,
Verena
Hey Verena,
Löschenna klar ist das okay. ;) Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich die Geschmäcker sind. Aber so findet wenigstens jeder etwas.
Grüße zurück,
Jenny
Liebe Jenni! Eine schöne Rezension! Ich würde dich gerne unter meiner Rezension verlinken, wenn es dir nichts ausmacht :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Svenja (https://pantaubooks.wordpress.com/)
Hey Svenja,
Löschendu darfst mich gerne verlinken, vielen Dank!
Liebe Grüße,
Jenny