Titel:
Herrscherin der tausend Sonnen
Autor:
Rhoda Belleza
Verlag:
cbt
Erscheinungsdatum:
30. Oktober 2017
Einband:
Softcover
Seiten:
394
ISBN:
978-3-570164-70-9
Preis:
14,99 € [D]
Klappentext
Kronprinzessin
Rhiannon Ta'an will nur eins: Rache. Offiziell
wird sie als zartes, hilfloses Geschöpf dargestellt, das unter dem
strengen Schutz des Kronregenten steht: Rhee, die einzige noch
lebende Nachfahrin der uralten Herrscherdynastie von Kalu, soll mit
16 zur Kaiserin gekrönt werden – ohne wirklich Macht zu erhalten.
Für Rhee bedeutet die Krönung die heiß ersehnte Stunde der Rache.
Denn seit ihre gesamte Familie, als Rhee sechs Jahre alt war, brutal
ausgelöscht wurde, arbeitet sie darauf hin, die Mörder zur Strecke
zu bringen.
Doch
dann entgeht sie selbst nur knapp einem Anschlag auf ihr Leben und
taucht unter. Kaum wird Rhees vermeintlicher Tod verkündet, hat die
Regierung den angeblichen Mörder bereits im Visier – Pilot
Alyosha, Medienstar und Mädchenschwarm, den allein seine Herkunft
verdächtig macht: Er stammt aus Wraeta, dem Erzfeind Kalus. Aly und
Rhee, beide auf der Flucht vor der Regierung, ahnen noch nicht, dass
das Schicksal der ganzen Galaxie in ihren Händen liegt. Denn ein
perfider Plan droht ihre Welt in einen interplanetaren Krieg zu
stürzen.
Einordnung
-
Herrscherin der tausend Sonnen (Teil 1)
- Rebellin der tausend Sterne (Teil 2)
- Rebellin der tausend Sterne (Teil 2)
Erster
Satz
Rhee
rannte über den belebten Marktplatz und wirbelte dabei Staub auf,
der sich in der geringen Schwerkraft Nau Frumas nur langsam wieder
legte.
(Seite 13)
(Seite 13)
Rezension
Nachdem
ich jetzt für die Rezension den Klappentext noch mal gelesen habe,
gefällt mir die Konzeption des Buches noch besser.
Insbesondere der zweite Teil des Klappentextes klingt nämlich
viel mehr nach Klischee-Jugendbuch als die Geschichte eigentlich war.
Unter anderem ist Soldat Aly zwar galaxieweit durch die Serie
bekannt, die auf seinem Raumschiff gedreht wird, doch die Kameras
sind ihm genauso unangenehm wie die Aufmerksamkeit. Er versucht
einfach immer, sich von seiner besten Seite zu zeigen, die aber weder
arrogant noch charmant, sondern einfach freundlich, gutherzig und
loyal ist. Ein Mädchenschwarm ist er nur, weil er gezwungen wird,
jede seiner Bewegungen von Kameras aufzeichnen zu lassen. Damit war
er als Figur schon ganz anders als erwartet.
Noch
mehr überrascht hat mich allerdings, dass Aly und Rhee nicht
zufällig in der Weite der Galaxie aufeinander treffen, sich sofort
unsterblich verlieben und gemeinsam flüchten. Das hatte ich nach dem
Klappentext erwartet, insbesondere als nach dem Aufschlagen des
Buches dann auch noch deutlich wurde, dass abwechselnd aus beiden
Perspektiven berichtet wird. In Wahrheit erlebt dann aber jeder von
ihnen sein ganz eigenes Abenteuer, sie treffen nur einmal ganz
kurz aufeinander, wechseln dabei aber kein Wort, und haben
zudem Gefühle für zwei andere Personen. Damit hat mich der Ablauf
der Handlung wirklich überrascht. Ich kann also nur raten, sich
nicht vom Klappentext abschrecken zu lassen.
Wo
das Buch Stärken in der Konzeption hatte, hatte es allerdings leider
Schwächen im Inhalt. Das Verhältnis der Protagonisten
zueinander verlief ganz anders als erwartet, dafür war ein Großteil
der restlichen Handlung vorhersehbar. Manche Dinge wusste ich
schon, bevor ich das Buch auch nur angefangen hatte, weil es in den
typischen, altbekannten Bahnen verlief. Doch auch während des
Lesens war es kaum anders. Insbesondere bezüglich der Offenbarung
ganz am Ende wurden so viele Hinweise gestreut, dass es
einfach nicht mehr zu übersehen war.
Außerdem
habe ich bis zum Schluss Schwierigkeiten mit den Örtlichkeiten
der Galaxie gehabt. Es gibt zwar ganz vorne im Buch eine Liste
mit Planeten, Monden und Galaxien, die ist aber alles andere als
vollständig. Zudem sind manche Planeten Territorien anderer Planeten
und die jeweiligen Quadranten, in denen sie liegen, haben dann
nochmals andere Namen. Das allein war schon verwirrend genug.
Hinzu kam dann noch, dass abwechselnd als Rhees und Alys Perspektive
berichtet wird, die beide ihre eigene wilde Odyssee kreuz und quer
durch den Weltraum unternehmen. Die meiste Zeit hatte ich keine
Ahnung, wo sie gerade eigentlich waren und ob es sich dabei um
Freundes- oder Feindesland handelte.
Nichtsdestotrotz
habe ich mich durch das Buch ganz gut unterhalten gefühlt.
Sowohl Aly als auch Rhee waren mir von Anfang an sympathisch
und ich habe ihre Reise gerne verfolgt, auch wenn sie mich nicht
übermäßig berührt haben. Außerdem hat es eine ganze Weile
gedauert, bis mir klar wurde, worauf das Buch im Gesamtkontext
hinauslaufen würde. Dadurch war es an manchmal Stellen durchaus
spannend. Das Buch ist keine überwältigende Space-Opera,
aber es eignet sich gut als leichte Lektüre nebenbei.
Fazit
Das
Buch war anders als erwartet. Der Klappentext hat es nach einem
Klischee-Jugendbuch klingen lassen, doch das war es meist nicht. Die
beiden Protagonisten treffen nur ein einziges Mal kurz aufeinander,
sodass unglaubwürdige Zufälle und die obligatorische
Liebesgeschichte ausbleiben. Allerdings haben die strikt getrennten
Aufenthaltsorte meine Orientierung in der Galaxie noch mehr
erschwert. Bis zum Schluss habe ich mich nicht zurecht gefunden.
Außerdem waren Teile der Handlung trotzdem vorhersehbar. Insgesamt
habe ich mich aber nett unterhalten gefühlt. „Herrscherin der
tausend Sonnen“ bekommt für eine gute Konzeption, aber schwachen
Inhalt drei Schreibfedern von mir.
Ich bedanke mich beim cbt Verlag und beim Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.
0 Kommentare
Kommentar veröffentlichen
Hinweise zum Datenschutz: Mit dem Verfassen eines Kommentars sowie dem Abonnement weiterer Kommentare stimmst du der Erhebung und Speicherung personenbezogener Daten (z. B. IP-Adresse) zu. Weitere Hinweise finden sich in der Datenschutzerklärung sowie der Datenschutzerklärung von Google.